Eine neue Arbeit von Karl Küffel im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig
Am 5. November 2018 konnte das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig seine neue Dauerausstellung eröffnen. Auf über 550 Quadratmeter widmet sie sich der Geschichte der DDR, der Wendezeit von 1989/90 und der gesellschaftlichen Entwicklung in den neuen Bundesländern bis heute.
Die Eröffnungsreden hoben – neben der überzeugenden Themenauswahl und den beeindruckenden Objektpräsentationen –besonders den bildungspolitischen Charakter der Ausstellung hervor. So betonte Frau Professor Monika Grütters, Kulturstaatsministerin für Kultur und Medien, die Bedeutung der Ausstellung für eine Festigung der Demokratie, gerade in Zeiten von Pegida und Montagdemonstrationen.
Die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Marie Stange, sah in der neuen Ausstellung einen hervorragenden Ort der Diskussion über die gesellschaftlichen Spannungen zwischen rechten und linken Lagern. Gerade hier im Museum sei ein Ort eingerichtet worden, der es ermögliche sich über das Leben in Diktaturen oder in Demokratien auseinander zu setzen. Hier sei ein Ort der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung entstanden, den unsere Gesellschaft so dringend brauche.
Der Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, Professor Hütter, sah in dem am Ende der Ausstellung eingerichteten Forum den Auftrag des Museum in vollendeter Weise erfüllt. Hier seien alle Stichworte der vorhergehenden Ausstellungsthemen noch einmal zur Diskussion aufgerufen.
Einen Diskussionsbeitrag für das Forum bietet das Werk von Karl Küffel: Aufbruch in Osteuropa 1989/90. Schon 2006 war Karl Küffel in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin vertreten. Sein Arbeit über das „Brandenburger Tor: 1933-1961-1989“ bildete auch hier in Form einer Collage eine Rückblick auf die Zeitgeschichte des geteilten Deutschland. Dieses Werk war für den Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums in Leipzig, Dr. Jürgen Reiche, Anlass, sich mit dem Künstler über ein vergleichbares „Abschlussbild“ in seiner Ausstellung zu verständigen. Küffels künstlerische Bearbeitung des Themas kann man mit Recht als großes Tafelwerk zum politischen Umbruch in Osteuropa bezeichnen. Möge es viele Jahre in dem Forum die Besucher motivieren, sich mit den Stationen des Kampfes gegen die Diktaturen zu befassen und sich den Vorteilen der Demokratie – so unvollständig sie manchmal sind – bewusst zu werden.
Dr. Dieter Vorsteher Direktor der Sammlungen a.D. Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin